PRESSEMITTEILUNG vom 17.09.2025
Elisabeth-Krankenhaus Kassel als Cardiac Arrest Center zertifiziert
Wertvolles Zentrum für Kassel und den Landkreis
Kassel, 17.09.2025: Dem Elisabeth-Krankenhaus Kassel wurde nach Durchlaufen eines umfassenden Audits bestätigt, dass dort die organisatorischen, logistischen und strukturellen Voraussetzungen optimal sind, um Patientinnen und Patienten mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand bestmöglich zu versorgen. Die Zertifizierung nimmt der Deutsche Rat für Wiederbelebung (German Resuscitation Council, GRC) vor.
Was diese Zentren so wertvoll macht, ist die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche. „Wir arbeiten Hand in Hand: Notfallmedizin, Kardiologie und Intensivmedizin. Unser Herzkatheterlabor steht sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag zur Verfügung,“ berichtet Miriam Steltner, die die ärztliche Leitung im Rahmen des Audits innehat. „Das primäre Ziel ist es, die Patienten zu stabilisieren, doch es geht auch darum, die langfristigen Folgeschäden zu minimieren,“ so Dr. Christian Reyher, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin im Elisabeth-Krankenhaus.
Die Patienten werden ärztlich und pflegerisch nach standardisierten Prozessen und Verfahren behandelt. Das spart Zeit und steigert die Patientensicherheit. Was wiederum zu einer höheren Überlebensrate und besseren Lebensqualität der Patienten führt. „Jede Phase der Behandlung erfolgt bei uns nach festgelegten Abläufen, die auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Diese durchlaufen wir regelmäßig im Trainingsmodus, um die Patienten in diesen kritischen Momenten optimal versorgen zu können,“ ergänzt Dr. Wagma Mehlhorn, Chefärztin der Zentralen Notaufnahme.
Im Zusammenhang mit dieser Zertifizierung hatte das Elisabeth-Krankenhaus im Februar 2025 neben dem chirurgischen einen weiteren internistischen Schockraum eingerichtet, der in der Nähe der Intensivstation und des Herzkatheterlabors liegt: Eine weitere Maßnahme, um auch dem wichtigen Faktor Zeit in der Versorgung der Patienten Rechnung zu tragen.
Dr. Murat Yildiz, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Kardiologie setzt die Häufigkeit eines solchen Notfalls ins Verhältnis: „Etwa einmal am Tag gibt es im Stadt- und Landkreis Kassel die Notwendigkeit einer Reanimation bei Herz-Kreislauf-Stillstand. Wobei wir feststellen, dass die Zahl der Laienreanimationen deutlich zugenommen hat - eine sehr gute Entwicklung, die wir durch Schulungen in öffentlichen Einrichtungen weiter unterstützen werden.“
Was bedeutet ein Herz-Kreislauf-Stillstand: Ein Herz-Kreislauf-Stillstand ist einer der schwersten medizinischen Notfälle. Der gesamte Körper – auch das Gehirn - wird innerhalb von Sekunden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Ohne sofortige Hilfe ist die Überlebenschance extrem gering. Wenn sofort jemand mit einer Herzdruckmassage beginnt, verdoppelt bis verdreifacht sich die Überlebenschance. Um den Patienten zu stabilisieren und die Langzeitfolgen wie bspw. Organschäden zu minimieren, muss die schnelle Behandlung in einer dafür geeigneten Klinik erfolgen.
Bild: von links nach rechts: Dr. Murat Yildiz (Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Kardiologie), Sandra Ring (Stationsleitung Zentrale Notaufnahme), Miriam Steltner (Ärztliche Leitung im Rahmen des Audits), Dr. Wagma Mehlhorn (Chefärztin Zentrale Notaufnahme), Dr. Christian Reyher (Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin).